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Warum ist kooperatives Verhalten in der internationalen Klimapolitik eigentlich so schwierig?

24. November 2022 | 18:00

Das findet das V4V Team gut!

Globale Klimapolitik in einer brüchigen Weltordnung

Deutlich unter zwei Grad müsse die globale Erwärmung bis 2100 verglichen mit dem vorindustriellen Niveau begrenzt werden – darauf hat sich die Weltgemeinschaft im Rahmen der UN-Klimakonferenz 2015 in Paris geeinigt. So klar dieses Ziel erstmals völkerrechtlich verbindlich definiert ist, so unklar ist der Weg dorthin – auch in Anbetracht aktueller weltpolitischer Entwicklungen und Krisen.

Der Klimawandel muss länderübergreifend koordiniert, die Beiträge zur Reduktion von Treibhausgasen müssen international bzw. global verhandelt werden. Wie funktioniert die internationale und globale Klimapolitik? Welche politischen und ökonomischen Instrumente gibt es? Wie realistisch und effektiv sind sie? Wie funktioniert der Emissionshandel? Welche Verhandlungspositionen gibt es zwischen Ländern, die mehr oder weniger von den Folgen des Klimawandels betroffen sind oder zwischen Ländern, die historisch wenig und historisch viel zum Klimawandel beigetragen haben? All diese Fragen sollen auch vor dem Hintergrund der brüchig gewordenen Weltordnung diskutiert werden. Wenn die globale Klimapolitik bislang schon schwierig war – wie kann sie gelingen in einer Welt, in der der russische Angriffskrieg auf die Ukraine die Weltgemeinschaft spaltet und eine gemeinsame Wertebasis in Frage stellt.

Das Abkommen auf der Pariser Klimakonferenz wurde als historischer Wendepunkt in der Klimapolitik gefeiert. Die Weltgemeinschaft fasste den Beschluss, die globale Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Niveau auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen. Aus ökonomischer Sicht ist der Klimaschutz ein globales Gemeinschaftsgut. Die notwendige internationale Kooperation ist mit erheblichen Anreizproblemen verbunden. Das rationale Verhalten des Einzelnen führt in der Regel nicht zum gesellschaftlich optimalen Maß an Klimaschutz. Wo stehen wir also heute, sieben Jahre nach Paris? Welchen Herausforderungen muss sich die internationale Staatengemeinschaft bei der weiteren Ausgestaltung des Klimavertrags stellen? Diesen Fragen widmet sich der Vortrag von Prof. Dr. Martin Kesternich aus einer verhaltensökonomischen Perspektive.

Zum Colloquium Fundamentale laden wir Sie ganz herzlich ein! Der Eintritt ist frei.

Referent:

Prof. Dr. Martin Kesternich ist stellvertretender Leiter des ZEW-Forschungsbereichs “Umwelt- und Klimaökonomik“ und seit Januar 2019 Professor für Volkwirtschaftslehre, insbesondere Umwelt- und Ressourcenökonomik, an der Universität Kassel. Er studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim und der Pontificia Universidad Católica Argentina in Buenos Aires. Im Juli 2015 schloss er seine Promotion an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg ab. Als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes war Martin Kesternich Gastwissenschaftler an der Yale School of Forestry & Environmental Studies. Seine Forschungssinteressen umfassen experimentelle und empirische Ansätze im Bereich der Umwelt- und Verhaltensökonomik.

Weitere Infos:

https://www.zak.kit.edu/colloquium_fundamentale.php

Details

Datum:
24. November 2022
Zeit:
18:00
Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

Karlsruher Institut für Technologie | Geb. 30.10 | KIT Campus Süd
Engesserstraße 5
Karlsruhe, 76137 Deutschland
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