Biodiversität

Der KompaktBereich:

Hier haben wir die Übersetzung für die Anwendung im Alltag mit Anregungen für die einfache Umsetzung für Dich bereitgestellt

Der KomplexBereich:

Hier stellen wir aktuelle, fachliche Daten für Dich bereit.

Der komplexe Bereich

Die Biodiversität oder biologische Vielfalt ist in den biologischen Wissenschaften ein Bewertungsmaßstab für die Fülle unterschiedlichen Lebens in einem bestimmten Landschaftsraum oder in einem geographisch begrenzten Gebiet (beispielsweise Rasterzelle oder Land) gemeint.

Sie wird in drei Bereiche unterteilt, die eng miteinander verbunden sind:

  1. Die Vielfalt der Arten,
  2. die genetische Vielfalt innerhalb der Arten,
  3. die Vielfalt der Ökosysteme, zu der Lebensgemeinschaften, Lebensräume wie Wälder und Meere sowie Landschaften gehören.

Nach Carl Beierkuhnlein ist Biodiversität ein Maß für die qualitative, quantitative und funktionelle Vielfalt des Lebens auf allen Organisationsebenen im untersuchten Gebiet. Damit ist sie ein wichtiges Kriterium für die Beurteilung der Schutzwürdigkeit eines Gebietes im Naturschutz, aber auch seiner nachhaltigen Bedeutung für den Menschen.

Die international anerkannte UN-Biodiversitätskonvention (Convention on Biological Diversity, CBD) hat folgende Definition festgelegt:

„[…] bedeutet ‚biologische Vielfalt‘ die Variabilität unter lebenden Organismen jeglicher Herkunft, darunter unter anderem Land-, Meeres- und sonstige aquatische Ökosysteme und die ökologischen Komplexe, zu denen sie gehören. Dies umfasst die Vielfalt innerhalb der Arten und zwischen den Arten und die Vielfalt der Ökosysteme;“

Diese Konvention wird für einen Staat verbindlich, wenn sie von ihm ratifiziert wird.

Im Global Biodiversity Assessment, im Auftrag der UNEP (United Nations Environment Programme) 1995 erstellt, wurde für die Erde insgesamt eine Zahl von rund 1,75 Millionen beschriebener Arten angegeben. Diese Zahl ist nur ein Schätzwert. Wissenschaftler schätzen, dass es zwischen 10 und 100 Millionen Tier- und Pflanzenarten auf der Erde gibt.

Nach der aktuellen Roten Liste der weltweit bedrohten Tiere und Pflanzen, welche die Weltnaturschutzunion (IUCN) im November 2018 vorstellte, werden etwa ein Drittel aller untersuchten Arten, nämlich 26.840, als gefährdet gelistet. Das sind über 1000 Arten mehr als noch 2017. Da jedoch nur ein ganz kleiner Teil der bereits bekannten Spezies bislang bewertet wurde, liegen die tatsächlichen Zahlen wohl weitaus höher. IUCN schätzt außerdem, dass der Klimawandel sich auf bis zu 83 Prozent der Vögel, 66 Prozent der Reptilien und 70 Prozent der Korallen dramatischer auswirken wird als bisher angenommen.

Der kompakte Bereich

Biodiversität oder die Vielfalt des Lebens

Ihr habt ja sicher die komplexe Version gelesen.

So hab ich es jetzt einfacher, denn ich greife für uns alle ein Beispiel heraus. Aus aktuellem Grund die Honigbiene. Weltweit gibt es erfurchterstarrende 20 452 Arten; das ist dann eine heftig genetische Vielfalt.

Und alle diese Arten haben einen Sinn, einen ganz pragmatischen Daseinszweck: Sie helfen, die Artenvielfalt unendlich vieler Pflanzen zu erhalten. Wie sie das machen, das wissen wir im Alltag im Grunde nur von der einen Art, die wir als Nutzbiene bezeichnen: Apis Mellifera oder auch Honigbiene.
Wir hören sie, wenn wir uns einem blühenden Baum oder Strauch nähern. Tiefe Summer sind die gemütlichen Hummeln. Und das hohe, eher emsige Summen, das sind Honigbienen. Doch auch diese alle haben einen Nutzen. Nur profitieren wir Menschen scheinbar nicht so unmittelbar. Die Gründe für den Rückgang der Insektenpopulationen sind vielfältig und komplex und noch nicht vollständig erforscht. Als zentrale Faktoren gelten Versiegelung und Bebauung von Flächen für Gewerbe, Infrastruktur und Wohnen, Verkehr und die Verkehrsinfrastruktur, Eintrag von Schadstoffen in Böden und Gewässer, Lichtverschmutzung sowie zunehmende Veränderungen des Klima. Ganz schön viele Ansatzpunkte um es anders zu machen.
Inzwischen gibt es viele große und kleine Projekte, die Artenvielfalt in ihrer ganzen Pracht wieder zu fördern.
Zum Beispiel setzten einige Landwirte:Innen inzwischen auf Blühwiesen, um den Mutterboden zu stärken und den Insekten wieder eine Heimat zu geben. Das Erhalten einer „Wildnis“ ist ein wichtiger Beitrag, den jeder auf seinem eigenen Balkon leisten kann. Mit diesen „Inseln“ erschafft der Mensch die Möglichkeit für Wildbienen wieder eine Nahrungs- und Schutzquelle zu finden. Auch Schmetterlinge finden so wieder mehr Nahrung und Schutz. Schmückender und praktischer Effekt sind nebenbei das es extrem wenig Arbeit macht und ein herrlich Anblick ist.

Diese „Inseln“ sind ein wichtiger Beitrag und haben einen großen Effekt.

Die Artenvielfalt zu erhalten, das ist unsere Aufgabe. Warum? Dazu hat Albert Einstein (oder ggf auch der belgische Schriftsteller Maurice Marlinck?) geschrieben:

„Wenn die Bienen aussterben, sterben vier Jahre später auch die Menschen“.

Die deutsche Bundesregierung hat zu diesem Zweck das Insektenschutzgesetzt beschlossen. Der Erhalt und die Förderung der Artenvielfalt und Biodiversität sind auch für die Nahrungsmittelerzeugung zentrale Zukunftsaufgaben. Es war ein langer, steiniger Weg bis dahin und die Umsetzung dazu muss erst noch richtig anlaufen, doch es ist ein weiterer guter Schritt in eine lebenswerte Zukunft.