Der Tag, an dem wir aufhören zu shoppen

von J. B. MacKinnon

Ich spreche oft von Diamanten, die ich bei meinen Buchvorstellungen sichtbar mache. Das weißt Du, wenn Du schon andere Rezensionen von mir gelesen hast.

Warum eigentlich Diamanten? Nun, es gibt 2 Gründe:

  1. Immer noch ist Diamant der härteste Stoff der Welt, härter als alles. Glasklare Fakten sind es auch.
  2. Gut geschliffen fangen sie das Licht ein und funkeln, leuchten, brillieren.

Und beides bekommst Du mit diesem Buch. Das ganze Buch ist wie eine Schatztruhe, die Du öffnest, und es beginnt zu funkeln.

Ein Tipp vorab: Du erfährst in diesem Buch (wie in allen anderen vorgestellten) umfassend, was Du tun kannst und was Du lassen kannst. Du bekommst Wissen, Hintergründe, Fakten. Fliege gern durch diese Besprechung, oder hör auf und bestell das Buch, oder handle. Schreib uns Deine Ideen. Lies das, was Dir Freude macht, denn:

Es ist Deine kostbare Lebens-Zeit!

Was bringts?
Wir alle wissen oder ahnen, dass vieles sich nicht ändern kann, sondern muss. Das zumindest erwarte ich von Dir: Denn schließlich stöberst Du hier; aus Neugier, aus Sinnsuche und Hoffnung, aus der Bereitschaft, etwas zu ändern.

Von daher: Dickes Lob, es ist wunderbar, dass Du da bist und liest. Und Du bekommst wieder eine Fülle von Erkenntnissen und von Fakten, was auf dieser Welt bereits passiert. Denn es ist wie alle vorgestellten Bücher ein Mut-Mach-Buch. Dass wir es schaffen können, wenn wir handeln, umsetzen.

Es ist ein Gedankenexperiment, wie es möglich wäre zu leben in einer Welt ohne Konsum. Klar, das geht nicht. Also geht es um anderen Konsum. Das geht.

Stell Dir vor, Du hättest einen „fliegenden Teppich” wie in Ali Baba und reist darauf über diesen Planeten und durch ca 150.000 Jahre Zivilisation. Damit dieser Teppich fliegt, baucht es nur ein Zauberwort: LIES.

Und in Nullzeit findest Du, Dich bei einem alten Jäger in Namibia, der die Zivilisation erlebt hat und zu diesem Leben in der Natur zurückkehrte. Er hatte alles, Auto, Mobiltelefon, Zivilisation. Doch er war nie glücklich. Jetzt lebt er die bestmögliche Form, die dieses Volk in 150.000 Jahren entdeckt hat. Und ist glücklich.

Zu so einer Lebensweise will ich Dich nicht animieren, doch allein das zu lesen, ist der Einstieg in diese Buch wert. Vom Jäger geht es zu der Menge an Müll. Allein der Müll von Kanada und USA würde als Lastwagenkolonne 12-mal um die Erde reichen. Jährlich. Kanada und USA nicht, um die Länder vorzuführen, sondern weil der Autor eben die Fakten seines Heimatkontinents nahm.

Der Teppich bringt Dich in „Die ersten Tage” zu Paul Dillinger, der bei Levis der Leiter der globalen Produktinnovation ist. Er hat es mit dem Autor durchgespielt. Was Nichtkonsum zur wirtschaftlichen Folgen hätte.
Und Levis verbraucht schließlich 1 % der weltweiten Baumwollproduktion. Dillinger beschreibt sehr plakativ und glasklar, was bei Konsumstop geschehen würde.

Du erfährst, warum Menschen, denen dieser Shopping-Stop durch äußere Umstände aufgezwungen wurde, viel glücklicher waren und wieder gemeinsame freie Zeit mit Lachen und einer anderen Lebensqualität erlebten.

Du gelangst zu den Tagen, an denen Menschen entdeckten, dass New York und London die sauberste Luft der Welt hatten. Dass Los Angeles nach Salbei duftete und Toronto nach Eichen- und Fichtenwäldern. Ja, Konsumstop in der Coronazeit.

Diese und mehr gebündelten wunderbaren Folgen kannst Du ab Seite 97 nachlesen.

Und weiterfliegen zu Peter Victor ab Seite 129. Der simuliert am PC als Spezialist für „makroökonomische Modellierung”, Rezessionen und Marktzusammenbrüche. Mit dem Gedanken, wie eine verträgliche Schrumpfung geht.

In jedem Kapitel entdeckst DU beim Weiterfliegen ein Funkeln der Erkenntnis:
Ob es die Verkettung über Konsum und Werbung ist oder wie Menschen gelernt haben, mit gezieltem Konsum glücklich zu sein. Wie in Finnland 1990 in der Depression zu England nach dem 2. Weltkrieg, und wie entdeckt wurde, dass die Menschen in dieser Zeit oft glücklicher waren.

Du gelangst auf Seite 172 zu „Patagonia”, die mit ihrer legendären Anti-Konsum-Werbung eine sehr erfolgreiches Guerilla-Aktion starteten. Und am Black Friday statt 2,5 Mio $ 10 Mio $ Umsatz machten. „Kauf diese Jacke nicht” ließ die Leute kaufen.

In „Anpassung” ab Seite 222 kannst Du unter anderem über eine Unternehmerin lesen, die durch Trennung von Mixtextilien (Baumwolle/Polyester) in die Einzelteile 90 % weniger Abfälle erzeugt als beim Wegwerfen von Mode. Cyndi Rhoades mit ihrem Unternehmen „Mission Worn Again” (S. 255) fand die Lösung im wahrsten Sinn des Wortes.

Du fliegst weiter, ein weiterer Funkelstein leuchtet auf: „Every One Avery Day” bei London. Und warum dieser Laden nichts verkauft und Menschen glücklich macht, das findest Du beim Landen auf Seite 284 ff.

Oh, es wird etwas länger, diese Besprechung. Doch faszinierend. Hoffe ich 🙂

Allein die Kapitel 15 und 16 (wir konsumieren immer noch zu viel) sind einen längeren Zwischenstopp wert.
Ab 325 erfährst DU vom faszinierenden „Jevons-Paradox” und dem fatalen Reboundingeffekt und kannst staunend über Dich selbst nachsinnen.

Flieg weiter zu „Transformation” ab Seite 339. Es geht um ein besseres Wort für Glück (S. 358) , um ein Erleben der Freude in Japan nach dem Zusammenbruch 1990, um den Ort Sado, der oft als Miniaturjapan bezeichnet wird. Und um Rumiko Obata, die Sake braut in ihrer besonderen Brauerei.

Du erlebst Ansätze zur Kreislaufwirtschaft, zu Sharing-Ökonomie, und Du fliegst nach Duis Pos, einem Dorf in Afrika. Dorthin, wo Du gestartet bist. Zu den Ju´Hoansi. Über die Lebensqualität der Menschen dort.
Und kannst nachlesen, was der Anthropologe auf Seite 419 an Erkenntnissen für uns alle gewann.

Ach so, das Nachwort: eine letzte Landung. Was hat der Autor selbst erlebt nach seiner Reise. Sein Wandel im Konsumverhalten? Das zu lesen lohnt sich bei einem Behälter mit Deinen bevorzugten Lieblingsgetränk, was immer das sein mag.

Flieg über dieses Buch entdecke eine funkelnde Welt voll glitzernder Erkenntnisse und Geschehnisse. Und Du weißt einmal mehr, warum es sich sooo lohnt, zu leben und handeln.

Draußen scheint die Herbstsonne an diesem 6, November. Ich bin dann mal weg… Draußen beim Frischlufttanken, Sonnenstrahlengenießen, rotgoldene Wälder bestaunen.

Schreib mir gerne, wo Du gelandet bist. Wo du verweilt hast in diesem Buch. Und was Du tust danach. Wo Du Wege siehst.

Dein Reinhold Klauser

Hinweis:
Die gezeigten Fotos sind nicht aus diesem Buch. Wir haben sie hinzugefügt, damit Du die Zusammenhänge auch über Deine Augen “serviert” bekommst.

Reinhold Klauser

Reinhold Klauser
Der kreative Buch- und Text-Experte mit viel Herz für die Natur